Energiewende
Die Energiewende ist eine Mischung aus Zielen, Anreizen und Maßnahmen, von der Bundesregierung initiiert, um die Wirtschaft zu ermutigen, sich von einer auf fossilen Brennstoffen und begrenzten Ressourcen basierenden Produktionsweise zu lösen, hin zu einer nachhaltigen, kohlenstoff-emissionsarmen Zukunft.
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Deutschland hat sich selbst das Ziel gesetzt, bis zum Jahre 2050 den Anteil an erneuerbarer Energie von momentan 25% auf 80% zu erhöhen.
Stromerzeugung
Warum die Energiewende?
Es braucht eine Menge Zeit und Geld, um traditionelle Stromkraftwerke, die mit fossilen Brennstoffen und Atomkraft arbeiten, zu bauen. Daher wird auch der Schritt hin zur Stromerzeugung durch erneuerbare Energien einige Zeit dauern. Wenn es jedoch für die Eigner dieser Anlagen keinen Anreiz gibt, ihre Mittel zur Stromerzeugung zu ändern, dann werden sie das auch nicht tun.
Und wenn Sie als Stromverbraucher von Ihren Stromversorgern keinen Strom aus erneuerbaren Energien kaufen können, dann gibt es auch kein Signal an den Markt, die Erzeugungsmethode zu ändern. Die Maßnahmen und Ziele, die die Energiewende bewirken, funktionieren offenbar.
Fair Trade Power ist ein marktbasiertes, von der Politik unabhängiges Unternehmen, das ein Signal an den Markt senden kann, dass es Zeit ist für einen Wandel, für einen Wandel unserer Stromerzeugung, für einen Wandel in der Wertschätzung unserer Umwelt und das Wachsen unseres künftigen Wohlstandes.
Die Fragen, die Sie sich stellen sollten, sind folgende:
- Wirken sie schnell genug?
- Werden sie auch in Zukunft gefördert, wenn die Regierung wechseln sollte?
- Gibt es etwas, das man tun kann, um sicher zu sein, dass die erreichte Änderung im Strommix beibehalten und verbessert werden kann?
Eine kurze Geschichte der erneuerbaren Energien
Die Notwendigkeit einer Energiewende wurde schon seit geraumer Zeit in Betracht gezogen, mindestens seit dem 20. Jhd., denn es war bekannt, dass irgendwann die fossilen Brennstoffe erschöpft sein werden.
Ressourcen wie Kohle und Uran brauchen Äonen (Jahrmillionen) und die richtigen geologischen Bedingungen, um sich zu bilden; während der Energiebedarf für unsere Wirtschaft und unsere Haushalte unmittelbar ist und ständig steigt.
Seit dem 20. Jhd. sind Techniken entwickelt worden, um Sonne, Wind und Wasser industriell für die Energiegewinnung zu nutzen.
Mit der Zeit ist auch deutlich geworden, dass der Klimawandel und die Verschlechterung der Luftqualität auf die wachsenden Kohlenstoffemissionen, die unsere industrialisierte Gesellschaft produziert, zurückzuführen sind.
Der Beginn des Umwelt- und Politaktivismus für erneuerbare Energien
Als die Kernkraft in den 1950er Jahren zum ersten Mal eingesetzt wurde, wurde sie als die Energiequelle der Zukunft angekündigt. Die ersten Atomkraftwerke – von RWE und Bayernwerk errichtet – begannen im Jahre 1960 Strom ins deutsche Netz einzuspeisen.
In den 70er Jahren änderte sich die Sichtweise auf die Atomkraft: Die Menschen begannen zu begreifen, dass die wirtschaftlichen Kosten der Atomkraft nur einen kleinen Teil der Kosten für Gesellschaft und Umwelt ausmachen.
Auch die fossilen Energien begannen hinterfragt zu werden, als angesichts der Abhängigkeit von instabilen und opportunistischen Öl- und Gas-Förderländern politischer Druck entstand. Die Energiesicherheit bekam bei vielen Regierungen während der Öl- und Gaskrise eine sehr hohe Priorität. In den 1980ern war Dänemark das erste Land, das einen festen, von Stromkunden zu leistenden Beitrag für erneuerbare Energien, die ins allgemeine Stromnetz gespeist wurden, einführte.
In den 90er Jahren wurde der Klimaschutz ein wichtiges Ziel der Weltpolitik, als 154 Staaten im Jahre 1992 das Rahmenabkommen zum Klimawandel der Vereinten Nationen unterzeicheten. Diese Verpflichtung, den Zusammenbruch des Klimasystems möglichst zu vermeiden, die globale Erwärmung zu reduzieren und deren Folgen abzuschwächen, machte die erneuerbaren Energien zur besten Option. Das Kyoto-Protokoll von 1997 definierte feste Ziele für Treibhausgasemissionen in den Industriestaaten und ist seit 2005 in Kraft. Die USA sind die einzige größere Industrienation, die sich bis heute weigert, das Protokoll zu ratifizieren.
Die Vereinbarung von Paris, die sich aus der Klimakonferenz (COP21) im Dezember 2015 ergab, steckt einen globalen Aktionsplan ab, um die globale Erwärmung auf einen Wert unter 2 Grad Celsius zu beschränken. Er soll im Jahre 2020 in Kraft treten. 195 Länder einigten sich darauf, die erste weltweit gesetzlich bindende Vereinbarung zu verabschieden.
Deutschlands Energiewende ist nur die Spitze des Eisbergs; andere Industrienationen haben sich ebenfalls Ziele zur Kohlenstoff-Reduzierung gesetzt.
Viele Länder haben sich Ziele gesetzt und Maßnahmen getroffen, um den Umstieg auf erneuerbare Energie zu fördern. Diesem Programm entsprechend müssen in Deutschland alle Atomkraftwerke bis zum Jahr 2021 abgeschaltet werden.
Energiewende
Was kann noch getan werden? Energie sparen.
Wenn man Strom effizient und wirksam einsetzt, kann ein durchschnittlicher Haushalt bis zu 1.000 € jährlich sparen.
Besonders beim tagtäglichen Stromverbrauch kann eine große Menge gespart werden, indem man auf stromsparende Geräte umsteigt oder ein paar Gewohnheiten im Umgang mit Strom ändert und Standby-Verbräuche vermeidet.
Es gibt eine Menge Möglichkeiten, Strom zu verbrauchen:
Mit einer Kilowattstunde allein kann man 15 Hemden bügeln, 70 Tassen Kaffee machen, 7 Stunden fernsehen, einen 300-Liter-Kühlschrank 2 Tage nutzen oder eine Ladung Wäsche waschen.
Die folgenden Anregungen zeigen verschiedene Möglichkeiten, wie man eine höhere Energieeffizienz im Haushalt erreichen und dadurch Strom sparen kann, was zu geringeren Kosten und größerer Nachhaltigkeit führt.
Glühbirnen durch Energiesparlampen ersetzen
Kompaktleuchtstofflampen, auch „Energiesparlampen“ genannt, verbrauchen rund 80% weniger Strom als normale Glühlampen. Eine Kompaktleuchtstofflampe mit 11 Watt liefert fast die gleiche Lichtmenge wie eine herkömmliche Glühlampe mit 60 Watt. Zudem liegt die durchschnittliche Lebensdauer von hochwertigen Kompaktleuchtstofflampen bei 8.000 bis 12.000 Stunden, das sind 8- bis 12-mal so viele Stunden wie bei vergleichbaren konventionellen Glühlampen. Der Wechsel lohnt sich demnach nicht nur aus Umwelt-Gesichtspunkten, sondern auch in finanzieller Hinsicht: Ein durchschnittlicher Haushalt ist in der Lage, allein durch den Umstieg auf Kompaktleuchtstofflampen 50 bis 170 Euro an Stromkosten einzusparen. Vorsicht bei der Entsorgung: Kompaktleuchtstofflampen enthalten Quecksilber und müssen auf den Sondermüll! Eine Alternative ist die Umstellung auf LED-Leuchtstoffe, die es mittlerweile auch für alle handelsüblichen Lampenfassungen gibt.
Stecker raus, Strom aus
Der Stand-by-Betrieb von Unterhaltungsgeräten wie Fernseher, CD-, Video- und Radiogeräten verbraucht Strom. Wer seine Unterhaltungsgeräte an eine Steckerleiste mit Ein-/Aus-Schalter anschließt und bei Nichtgebrauch die Stromzufuhr unterbricht, spart sofort Geld. Ein Durchschnittshaushalt vergeudet ca. 10% Strom für Elektrogeräte im Standby-Modus. Bei einem Drei-Personen-Haushalt sind das rund 400 kWh oder 85 Euro im Jahr. Deutschlandweit könnten zwei Kernkraftwerke abgeschaltet werden, wenn alle Elektrogeräte anstelle des Stand-by-Betriebs komplett abgeschaltet würden.
Hände mit Seife statt zu heißem Wasser waschen
Kaltes Wasser und Seife tötet effektiv Keime und Bakterien ab. Das fühlt sich gut an, ist hygienisch und spart Energie. Warmwasser alleine müsste über 60 °C heiß sein, um denselben Effekt zu erreichen.
Wäsche waschen mit niedrigen Temperaturen
Die Waschgang-Temperatur Ihrer Waschmaschine macht sich deutlich auf der Stromrechnung bemerkbar. In der Regel reichen 30 Grad völlig aus, um Ihre Wäsche wieder frisch und sauber zu waschen. Ein Waschgang bei 30 Grad kostet nur halb so viel Strom wie ein Waschgang bei 60 Grad. 10 Grad mehr oder weniger machen sich mit einem Drittel Mehr- oder Minderstromkosten bemerkbar. Energie lässt sich auch dann sparen, wenn Sie warten, bis Sie die Wäschetrommel komplett füllen können.
Wäscheständer statt Wäschetrockner
Wäschetrockner sind echte Stromfresser. Trocknen Sie Ihre Wäsche auf der Leine oder auf dem Wäscheständer. Das schont Ihre Kleidung und ist zudem kostenlos.
Edelstahlwasserkocher lohnen sich
In einem Edelstahlwasserkocher wird Wasser schneller erhitzt als in einem Plastikkocher. Das spart Strom, Zeit und Geld. Auch der Kochtopf auf dem Herd kann bei geringen Wassermengen bis 2 Liter von der Energiebilanz her nicht mithalten, da das Wasser fast doppelt so lang braucht, bis es kocht. Es lohnt sich also, Wasser im Wasserkocher zu erhitzen.
Topf sucht Deckel und passende Herdplatte
Das Kochen ohne Deckel kostet dreimal so viel Strom wie mit Deckel. Wichtig ist auch, dass der Topf auf der passenden Herdplatte steht. Hat der Topf z.B. 3 cm weniger Durchmesser als die Herdplatte, wird ein Drittel der Energie verschwendet. Dagegen helfen auch Induktionsplatten: Sie werden ausschließlich dort warm, wo sie Kontakt mit dem Topf- oder Pfannenboden haben.
Elektrogeräte regelmäßig reinigen
Ablagerungen bei Elektrogeräten führen zu zusätzlichem Energieverbrauch. Wasserkocher und Kaffeemaschinen sollten regelmäßig entkalkt, Kühl- und Gefrierschränke regelmäßig enteist werden.
Geld und Wasser sparen mit Energiespar-Duschkopf
Mit einer Spardusche verbraucht man beim Duschen im Bad zwischen 45 und 60% weniger warmes Duschwasser. Entsprechend benötigt man 45 bis 60% weniger Frischwasser, erzeugt 45 bis 60% weniger Abwasser und muss 45 bis 60% weniger Wasser erwärmen. Das spart 45 bis 60% Energie in Form von Strom, Gas oder Öl. Wassersparen unter der Dusche ist also höchst effektiv. Ein durchschnittlicher Zweipersonenhaushalt benötigt mit einer konventionellen Dusche 42.000 Liter warmes Duschwasser pro Jahr. Insgesamt spart eine einzige dieser effektiven Handbrausen in einem Zweipersonenhaushalt jedes Jahr 130 bis 235 Euro - und das ohne Verzicht!
Energiekosten senken mit Energiemessgerät.
In Zeiten steigender Energiekosten empfiehlt es sich, gerade im Bereich von elektronischen Geräten den Energieverbrauch zu kontrollieren. Viele Geräte verbrauchen auch im sogenannten Stand-by-Modus immer noch viel Strom, was sich am Ende auf Ihrer Stromrechnung bemerkbar macht. Zur einfachen Kontrolle können Sie zuhause ein Energiemessgerät zwischen Ihre Geräte und die Steckdose stecken. Dann können Sie ganz einfach den Energieverbrauch der mit der Steckdose verbundenen Geräte ermitteln. Sollte Ihnen dabei ein Gerät besonders negativ auffallen, dann trennen Sie es beim Nichtgebrauch einfach vom Stromnetz. Am einfachsten geht dies mit einer Steckerleiste mit Ein-/Aus-Schalter, über die Sie im Idealfall dann noch weitere Energiefresser abschalten können.
Stromfresser ersetzen
Es ist oft wirtschaftlich, beim Kauf eines besonders energiesparenden Gerätes einen Aufpreis zu akzeptieren und dafür auf Dauer vom niedrigeren Stromverbrauch zu profitieren. Für große Haushaltsgeräte besteht eine Kennzeichnungspflicht über ihre Energieeffizienz (Kategorien A++ bis G). Viele Geräte erfüllen mittlerweile die Kategorien-A-Bedingungen. Es zahlt sich aus, sich mittels der jährlich aktualisierten Liste besonders sparsamer Haushaltsgeräte eines der besten unter vielen guten Geräten auszuwählen.
Stoßlüften statt Dauerkippen
Richtig lüften zur kalten Jahreszeit bedeutet, einige Male am Tag die Fenster für wenige Minuten weit zu öffnen. So vermeiden Sie, dass durch Kippstellung der Fenster dauergelüftet wird und auf diesem Wege im Winter die Warmluft verloren geht. Weiterhin ist es ratsam, Türen zu weniger beheizten Räumen geschlossen zu halten und nach Möglichkeit beim Lüften das Heizkörperventil zu schließen.